Street Art Benefizausstellung für die SOS Balkanroute

Mit zwei Vernissagen & einer Finissage, 14 beteiligten Künstler*innen, vielen helfenden Händen von SOS Balkanroute und dem FKR und zahlreichen wundervollen Besucher*innen, die gemeinsam über 2290,85 € gespendet haben, war die erste Street Art Benefizausstellung in mehrerlei Hinsicht ein voller Erfolg.

Wie die Idee entstand und wer mitgemacht hat

Die Idee einer Street Art Benefizausstellung in Wien entstand um die letzte Weihnachtszeit herum, eigentlich ganz zufällig. Jemand von uns hatte im Vorjahr nämlich selbst bei einem recht ähnlichen Projekt in Hamburg mitgemacht und sowas Ähnliches auch mal in Wien umzusetzen hat uns ziemlich zugesagt. Eine gemeinnützige und unterstützenswerte Organisation war bald gefunden, nämlich SOS Balkanroute, zu deren Gusten der FKR bereits im Juni 2024 im Rahmen des Grätzlfestes „Der Rüdengasse Ihr Fest“ eine Benefiztombola veranstaltet hatte. Als nächstes ging es darum Street Art Künstler*innen zu finden, die im Wiener Raum (und auch darüber hinaus) aktiv sind und bereit wären einige ihrer Werke für die gute Sache zu spenden. Mitgemacht haben: Seh_raeuber00, fillmc_music_art, Heavy Cloud, Zoff., leeb_laud, Meta Bolie, Clemens Tiphareth, Ratta, Alpha, Funky Tree Grove und außerdem noch Skirl, Huariu und Luogo Comune (danke dabei auch an Calle Libre für die Vermittlung). Musikalisch umrahmt wurde das Ganze am ersten Vernissageabend von Akiiki, der unplugged mit Gesang und Gitarre ein sehr feines Wohnzimmerkonzert zum Besten gegeben hat.

Was macht SOS Balkanroute eigentlich genau?

SOS Balkanroute ist eine in Wien ansässige Menschenrechts- und humanitäre Hilfsorganisation und wurde 2019 von Petar Rosandić (aka Rapper Kid Pex) und Freunden gegründet. Bei der Vernissage am Samstag hat er uns etwas mehr dazu erzählt:

„Ich weiß nicht, wieviel ihr wisst zu den EU-Außengrenzen, man bekommt die letzten ein, zwei Jahre relativ wenig mit. Ihr erinnert euch an die Aussagen von Sebastian Kurz 2017, er hätte die Balkanroute geschlossen – damit wurden Wahlkämpfe gemacht und teilweise auch gewonnen. Wir haben, seit wir 2019 begonnen haben, dahintergeschaut und haben damals ein Camp auf einer Müllhalde neben einem Minenfeld vorgefunden und wir haben es uns zur Mission gemacht, diese hässlichen Bilder, die unsere Politik mitverursacht und mit unser aller Steuergeld mitfinanziert hat, zu adressieren und dieses Unrecht klar zu benennen und immer wieder in die Öffentlichkeit zu tragen. Mittlerweile leben wir umrahmt von einem Gürtel der Gewalt, nicht nur an der Grenze Bosnien/Kroatien, sondern auch an der Grenze Polen/Belarus, wo alles militarisiert ist, und wir meistens gar nicht hören, was mit den Menschen in den Wäldern passiert, die da im Niemandsland zum Teil auch sterben. Denn es sterben nicht nur Leute im Mittelmeer.

Ihr erinnert euch: Früher war die Empörung viel größer, daher ist es umso wichtiger, dass solche Veranstaltungen gemacht werden, weil das Thema einfach viel zu sehr untergeht und diese enorme Gewalt normalisiert wird. Wir merken ja zum Teil, dass das, was wir gesagt haben, jetzt wie ein Bumerang zu uns zurückkommt, dass diese ganze Gewalt, Polizeigewalt gegen die Menschen an den EU-Außengrenzen, dass es zum Teil schon in Worten, in Framings passiert, wenn wir zum Beispiel daran denken, dass erst kürzlich das Wort “Umvolkung” nicht mal einen Ordnungsruf wert war (Link) oder dass vor zwei Jahren in Spielfeld Menschen in Zelten frieren mussten – im siebtreichsten Land der Welt.

Deswegen ist es auch so wichtig, dass ihr vom FKR nicht nur uns unterstützt habt, sondern zum Beispiel auch die Dessi, die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung (Link). Es ist ganz wichtig, so kleine NGOs zu stärken, die dann Druck auf die großen machen. Wir unterstützen in Bosnien auch lokale Hilfsnetztwerke, wirken humanitär, machen Sammelaktionen den ganzen Winter über in Österreich, machen aber auch Friedhofsgedenksarbeit. Wir haben drei Friedhöfe für in den Flüssen am Balkan ertrunkene Menschen errichtet – beim Fluss Drina zwischen Bosnien und Serbien und bei den Flüssen zwischen Bosnien und Kroatien. 66 Grabsteine haben wir dort aufgestellt, damit diese ertrunkenen Menschen nicht in Vergessenheit geraten und damit alle Menschen wissen, was an den EU-Außengrenzen passiert.

Wir haben seit 2019 viel gemacht und wir tun noch immer viel. Unser größter Erfolg ist die Verhinderung des illegalen Gefängnisses im bosnischen Camp Lipa, das wir aufgedeckt haben. Damit haben der Herr Spindelegger und seine Organisation ICMDP (International Centre for Migration Policy Development), gefördert mit EU-Steuergeld und mit österreichischem Steuergeld, versucht, den Rechtspopulismus zu bedienen. Wir haben ICMDP dann vor Gericht besiegt, deswegen geh ich gern hier in der Gegend spazieren, weil hier das Handelsgericht ist und ich erinnere mich immer wieder, wie die ausgeschaut haben, die Herren und Damen von dieser millionenschweren Goliath-Organisation und die Anwältin von Gernot Blümel, die uns da versucht haben zu bekämpfen. Wir haben die besiegt, wir haben alles bewiesen (Link), dank einer noch unabhängigen Justiz und dank der Möglichkeit, dass noch eine Zivilgesellschaft da ist.

Und wir versuchen die Menschen in Bosnien zu unterstützen, die selbst oft nur bescheidenste Möglichkeiten haben. In Bosnien liegt ein monatliches Durchschnittsgehalt bei 400 bis 500 Euro, und trotzdem sind dort Menschen, die, als diese Massen an geflüchteten Menschen da waren, Eigeninitiativen gestartet haben, begonnen haben, Hilfe zu organisieren, Nachbarn nach Jacken, Schlafsäcken usw. gefragt haben. Genau diesen Leuten versuchen wir beim Helfen zu helfen: indem wir ihnen Sachspenden bringen, indem wir Hilfe finanzieren, etc. Und sie sind auch Vorbilder für uns, weil wir sehen, dass auch Menschen in solchen Ländern, die viel bescheidenere Möglichkeiten und viel weniger Privilegien haben als wir im Westen, sowas machen und dass wir Teil davon sein können. Lange Rede, kurzer Sinn: Danke, dass ihr nicht wegschaut! Schaut’s ned weg!“

Spendenübergabe

Am 3.6.2025 wurde der Spendenscheck über 2290,85€ übergeben. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Menschen von SOS Balkanroute und vom FKR die uns bei den beiden Vernissagen und der Finissage mitgeholfen und unterstützt haben!


Was bringt die Zukunft?

Weil die Benefizveranstaltung sowohl bei den Besucher*innen als auch den Künstler*innen so guten Anklang gefunden hat und die unermüdliche aktivistische und humanitäre Arbeit von SOS Balkanroute weiter von möglichst vielen Seiten unterstützt gehört, steht die Idee im Raum im nächsten Jahr eine weitere derartige Ausstellung umzusetzen. Weitere Infos dazu wird es zeitnah auf allen Kanälen des FKR geben.


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Tolles Wetter bei Eröffnung der WLW-Rückrunde

Das FKR-Fußball-Team hat seine Rückrundeneröffnung in der Wilden Liga Wien mit der Walter-Frosch-Experience gespielt. Bei tollem Wetter und frühlingshaften Temperaturen kam ein munteres und ausgeglichenes Spiel mit großem Hin und Her zustande, bei dem alle Beteiligten großen Spaß hatten. Jeder Zweikampf geprägt von Solidarität und ohne Verletzungen – so soll es sein! Mit liebster Unterstützung unserer Freunde von Glitzerstein und Pflasterstaub ist das Spiel übrigens 2:0 für den FKR ausgegangen.

Ballon D’Orsch 2024: Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA

Der Ballon d’Orsch 2024 geht an die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA.

Auf Platz 2 landeten ex aequo Merih Demiral für den faschistischen Wolfsgruß bei der Männer-Fußball-Europameisterschaft 2024 und Kevin Behrens für seine homophobe Aussage im Rahmen eines Marketingtermins.

Vinicius Jr.? Rodri? Jude Bellingham? Rund um die Vergabe des Preises für den „Weltfußballer“ wurde hitzig diskutiert, wer die vergoldete Kugel nun am meisten verdient hätte.
Ganz anders verläuft die Vergabe des prestigeträchtigen Ballon d‘Orsch.
Der diesjährige Ballon d’Orsch geht an die Borussia Dortmund GmbH & Co. KG – und das aus gutem Grund. Dank der umstrittenen Partnerschaft mit dem Waffenproduzent Rheinmetall sicherte sich der BVB die Trophäe. Nicht nur steht diese Kooperation mit dem neuen „Champion Partner“ in einem klaren Widerspruch mit dem eigenen Grundwertekodex, der sich gegen jegliche Gewalt positioniert. Die Vereinsführung stellt sich damit auch gegen die eigenen Vereinsmitglieder und Fans. Diese hatten sich nämlich kurz nach der Bekanntgabe klar gegen die Zusammenarbeit positioniert. „Wir lassen uns nicht vor einen Panzer spannen!“ – so die Haltung der organisierten Fanszene. Für die anstehende Mitgliederversammlung liegt nun ein Antrag vor, den Vertrag mit dem Rüstungskonzern so schnell wie möglich zu beenden.

Der BVB reiht sich mit diesem Sieg in eine illustre Liste an Preisträger:innen ein, von Gianni Infantino über Dietrich Mateschitz bis zur Wiener Polizei.
Borussia Dortmund ist in Person ihres Geschäftsführers Hans-Joachim Watzke eingeladen, sich den Popokal beim FKR abzuholen und scheißen zu gehen.
Seit 2014 kürt eine internationale Jury jährlich jene Akteur:innen, die durch besonders unsportliches, asoziales oder rücksichtsloses Verhalten auffallen – unabhängig von Titeln oder Nationalität.

Ballon D’Orsch 2023: Luis Rubiales & der RFEF

Beim Rüdengassenfest 2024 hat die Kür bereits stattgefunden. Die Rüdenpresse hatte ausführlich darüber berichtet. Und mit etwas Verspätung (Verzeiht!) ergeht auch hier die Nachricht an die Öffentlichkeit.
Der Ballon d’Orsch 2023 geht an Luis Rubiales & den spanische Fußballverband RFEF.

Die Entscheidung über die Preisträger 2023 ist bereits vor einem Jahr gefallen, nun updaten wir euch:

Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:
Spaniens Fußball-Frauen gewinnen im August 2023 erstmals den WM-Titel. Bei der Siegerehrung kennt die Euphorie keine Grenzen. Die Spielerinnen feiern ausgelassen, der Titel ist für alle der größte Erfolg ihrer Karrieren. Zwar galt Spanien vor der WM als Mitfavorit, aber das Binnenklima im Team von Trainer Jorge Vilda galt zumindest als angespannt. Aus Protest gegen die umstrittenen Methoden des Coachs waren vor Jahresfrist 15 Nationalspielerinnen zurückgetreten. Zwölf davon erklärten vor der WM, wieder ins Team zurückkehren zu wollen, doch nur drei Spielerinnen wurden von Vilda auch nominiert. In all der Zeit stand der spanische Fußballverband RFEF unter dem Präsidenten Luis Rubiales immer fest zu seinem Trainer.

Rubiales sollte nun zur auffälligsten Figur bei den Feierlichkeiten auf dem Rasen im Accor Stadium von Sydney werden. Der 46 Jahre alte ehemalige Profi, der seit 2018 Präsident des RFEF ist, herzt seine Spielerinnen vor, während und nach der Siegerehrung. Besonders abgesehen hat er es dabei auf Hermoso, die er erst umarmt, dann am Kopf festhält und ihr schließlich einen Kuss auf den Mund drückt. Womit der eigentliche Skandal ins Rollen kommt. Noch am Abend äußert sich Hermoso auf die Szene angesprochen mit den Worten: „Es hat mir nicht gefallen. Aber was soll ich machen?“

Der Verbandschef ist derweil außer Rand und Band. Auf der Ehrentribüne hatte er sich nach dem Sieg in den Schritt gefasst, wenige Plätze neben ihm sitzt Spaniens Königin Letizia mit ihrer Tochter Sofia, in der Kabine kündigt Rubiales lachend an, Hermoso auf Ibiza heiraten zu wollen.

Rubiales muss sich Fragen zu seinem Verhalten gefallen lassen, die Kritik am Kuss bezeichnet er zunächst als „Blödsinn“. Noch auf dem Weg zum Flughafen in Sydney sagt er: „Wenn zwei Menschen miteinander eine unwichtige Geste der gegenseitigen Zuneigung teilen, darf man dem Mist, der da gesagt wird, keine Beachtung schenken.“Sein Wunsch soll nicht in Erfüllung gehen, am Montag versucht er schließlich die Wogen zu glätten. In einer Stellungnahme des Verbandes wird er mit den Worten zitiert: „Ich muss mich entschuldigen, da führt kein Weg dran vorbei. Und ich muss daraus lernen und verstehen, dass man als Präsident einer so wichtigen Institution wie der RFEF vorsichtiger sein muss, vor allem bei Zeremonien und dieser Art von Angelegenheiten.“

Von Hermoso wird ebenfalls ein Statement herausgegeben, in dem sie angeblich erklärt: „Es war eine völlig spontane, gegenseitige Geste in der großen Freude über den Gewinn der Weltmeisterschaft. Der Präsident und ich haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander, er hat sich uns allen gegenüber hervorragend verhalten und es war eine natürliche Geste der Zuneigung und Dankbarkeit.“ Später bestreitet Hermoso, diese Sätze gesagt zu haben. Es gibt den Verdacht, dass die Aussage komplett von der Kommunikationsabteilung des RFEF verfasst worden ist, ohne dass Hermoso sie freigegeben hat.

Die Aufregung um den Vorfall wird immer größer. Quer durch die spanische Gesellschaft werden Rücktrittsforderungen laut. „Was wir gesehen haben, ist inakzeptabel“, sagt beispielsweise der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez. „Und die Entschuldigungen von Herrn Rubiales reichen nicht aus, ich würde sie als unangemessen bezeichnen, deshalb muss er weitere Schritte unternehmen, um klarzustellen, was wir alle gesehen haben.“

Der spanische Fußballverband beruft unterdessen eine Sondersitzung ein. Im Vorfeld verdichten sich die Hinweise, dass Rubiales dort seinen Rücktritt erklären will. Stattdessen nutzt er seine Rede für einen regelrechten Furor gegen alle Kritiker: „Ich werde nicht zurücktreten. Soll mich ein Küsschen in beiderseitigem Einvernehmen hier rausbringen? Ich werde kämpfen bis zum Ende.“ Weiter spricht Rubiales von einer „sozialen Hinrichtung“ und stellt sich als Opfer dar.

Damit eskaliert die Situation komplett. Hermoso gibt in den sozialen Netzwerken ein Statement ab: „Ich habe mich verletzlich und als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe. Einfach ausgedrückt, ich wurde nicht respektiert“, schreibt die 33-Jährige. Kurz zuvor hatten sich ihre Teamkolleginnen mit Hermoso solidarisiert und erklärt, so lange nicht mehr für Spanien antreten zu wollen, wie Rubiales im Amt sei. Weltweit erfahren Hermoso und ihre Teamkolleginnen Unterstützung.

Spaniens Verband ist in die Offensive gegangen und veröffentlicht Fotos, auf denen Rubiales bei der WM-Siegerehrung von Hermoso angeblich hochgehoben wird und sein Verhalten damit zu erklären sei. Des Weiteren werden rechtliche Schritte angekündigt. Zunächst aber handeln andere: Die Fifa suspendiert Rubiales vorläufig für 90 Tage, und auch die oberste spanische Sportbehörde kündigt Sanktionen an.

Fast einen Monat hat es gedauert. Dann tritt Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales zurück. Endlich. Dachten so viele und hofften, dass die monströse Macho-Macht-Kultur, die den spanischen Fußballverband (RFEF) seit Ewigkeiten fest im Griff hat, gemeinsam mit Rubiales verschwinden würde. Ja, und dann, am Montag, nominierte die RFEF den ersten Frauen-Nationalmannschafts-Kader nach dem vom Rubiales-Skandal überschatteten Weltmeister-Titel – ohne Jenni Hermoso. Um „sie zu beschützen“, wie die neue Nationaltrainerin Montserrat Tome treuherzig erklärte. „Wir stehen komplett an der Seite von Jenni und allen Spielerinnen“, sagte Tome und meinte in Bezug auf Spaniens Spielerinnen im Allgemeinen: „Der beste Weg, ihnen zu helfen, besteht darin, bei ihnen zu sein und ihnen zuzuhören.“ Und in Bezug auf die ausgebootete Jenni Hermoso, die unlängst angekündigt hatte, Rubiales zu verklagen: „Der beste Weg, sie zu beschützen, ist dieser.“

„Um mich vor was zu schützen?“, retournierte die entgeisterte Spielerin, die offenbar nicht darum gebeten hatte. Die aber, so die Vermutung vieler, öffentlich abgestraft werden soll – von der noch immer starken Rubiales-Fraktion im spanischen Verband. Zwar hat die Nicht-Berufung von Hermoso für die anstehenden Nations-League-Spiele in Schweden (22. September) und gegen die Schweiz (26. September) ohnehin nur symbolischen Charakter. Denn die Mexiko-Legionärin vom FC Pachuca zählt zu jenen 39 Spielerinnen, die sich vorläufig weiter weigern, für die RFEF zu spielen. Trotz des Rücktritts von Rubiales, trotz der Trennung vom ebenso umstrittenen Nationaltrainer Jorge Vilda. Eine Haltung, die nahelegt, dass hinter der Verbandsfassade noch immer sehr viel faul ist.

Unter den „Rebellinnen“ sind 21 von 23 Weltmeisterinnen sowie 18 weitere Spielerinnen aus dem erweiterten Kreis. Für sie alle ist klar: Es müssen noch weitreichendere Veränderungen in der RFEF her – personell und atmosphärisch. „Die vorgenommenen Änderungen reichen nicht aus, damit sich die Spielerinnen sicher fühlen, Frauen respektiert werden, Frauenfußball unterstützt wird und wir unser Potenzial maximieren können“, schrieben die Spielerinnen in einer gemeinsamen Erklärung. Der offene Brief liest sich in Teilen wie eine Anklage gegen die Verbands-Offiziellen: „Wir sind fest davon überzeugt, dass starke Veränderungen in den Führungspositionen der RFEF und insbesondere im Bereich des Frauenfußballs erforderlich sind.“

Nun hat es den bösen Schein, als wolle der Verband, als wollten insbesondere die verbliebenen Rubiales-Freunde Rache nehmen und ein öffentliches Exempel statuieren: an Jennifer Hermoso, die den ganzen Skandal „ins Rollen gebracht hatte“ (mit ihrer mutigen Erklärung, dass Rubiales‘ aufdringlicher Kuss auf ihren Mund ohne vorheriges Einverständnis erfolgt war) – und die im Alter von 33 Jahren vermutlich keine allzu lange Zukunft mehr im Nationalteam hat. Doch Hermoso ist nicht die einzige, die den Furor der RFEF zu spüren bekommt.

Zuletzt flatterten Berichte aus Spanien herein, laut derer Teile der Verbandsführung die 39 Boykotteurinnen verklagen wollen. Angesichtgs des neuerlichen Skandals ahnt wohl nicht nur Jennifer Hermoso selbst: „Nichts hat sich verändert.“

#dRiF24: Gut gemacht, FKR! Es war uns ein Fest!

Erschöpft, aber zufrieden, erleichtert und mitunter auch etwas stolz sahen sie am Ende aus. Die monatelangen, anstrengenden Vorarbeiten hatten sich ausgezahlt. Und als sich Pero alias Kid Pex zum Abschluss auf der Bühne nicht nur für die an diesem Tag gesammelten 2.000 Euro für SOS Balkanroute, sondern auch für das wunderbar bunte und hervorragend organisierte Fest bedankte, strahlten die Gesichter der Organisator:innen und Helfer:innen.

difference unites us

Bereits zum sechsten Mal veranstaltete der FKR am 15. Juni 2024 „der Rüdengasse ihr Fest“ (intern schon längst nur noch dRiF genannt) am Kardinal-Nagl-Platz. Wieder mal war es so vielfältig wie nie zuvor: mit Live-Musik von Folk bis Punk, mit Tanz, Akrobatik und Straßenkunst, Fußball und Tischtennis, Kinderprogramm und vielem mehr – und nicht zuletzt mit einer gewohnt ordentlichen Portion Kapitalismuskritik auf und neben der Bühne.

Käfigkick

Traditionsgemäß wurde wieder zur Teilnahme am Käfigkick im Rahmen des Festes aufgerufen: 10 Teams haben sich angemeldet – so viele wie nie zuvor! In knapp vier Stunden spielten sie in zwei Gruppen 4 vs 4 um den Turniersieg. Diesen konnten sich am Ende die „Schlümpfe“ sichern.

Die gemischten Teams waren bunt zusammengewürfelt aus der lokalen Umgebung und ohne Grätzl-Bezug, jung und alt. Der Käfig war gesäumt von Spieler:innen und Zuschauer:innen, die mitfieberten und anfeuerten – vor allem für die jüngeren unter ihnen war das Turnier bestimmt ein Highlight.

Eine kleine, feine Siegerehrung gab es auf der dRiF-Bühne, bei der sich die ersten drei Plätze ihre wohlverdienten Pokale abholten. Es war ein faires, lässiges und gut besuchtes Käfig-Fußballturnier in vorsommerlicher Nachmittagsstimmung. Gewonnen haben also alle!

Solidarität in der Nachbarschaft, Freundschaft in der Welt

Wieder mal unterhielten sich Festliebhaber:innen aus dem benachbarten Rabenhof mit extra angereisten FKR-Mitgliedern aus dem benachbarten Ausland. Wieder mal konnte man sehen, wie ein solidarisches und friedliches Miteinander ohne Vorurteile und ohne Diskriminierung in der Praxis ausschauen kann. Wieder mal genossen Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Lebensrealitäten gemeinsam die Zeit, fanden sich neu und fühlten sich frei.

Stay tuned!

Zum Schluss bleibt also nur zu sagen: Gut gemacht, FKR! Und danke für euer zahlreiches Kommen, liebe Freund:innen!

Ob es nächstes Jahr oder sonst irgendwann wieder ein dRiF geben wird, steht wie jeden Sommer in den Sternen – falls es so ist, werdet ihr es jedenfalls rechtzeitig erfahren!

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Der FKR auf Reise durch das Nimmerland

Mit der einen Hand schiebt er seinen E-Roller, in der anderen hält er seine Tourunterlagen. So begrüßt uns Martin vor ein paar Wochen zu seiner Nimmerland-Tour. Einen „etwas anderen Stadtrundgang“ nennt er seine Führung. Hier gibt es keine Erklärungen zu bekannten Gemälden oder Führungen durch schöne Gärten. Stattdessen führt Martin bei seiner Tour durch seine Vergangenheit und gewährt ungeschönte Einblicke in seine Lebensgeschichte.

Er hat dankenswerterweise eine Gruppe an FKR-Mitgliedern durch die Stationen seines Lebens mitgenommen: von seiner schwierigen Kindheit über seinen Kampf mit Drogenabhängigkeit und seine Zeit auf den Straßen Wiens bis zu seinen Erfahrungen in der Hausbesetzer:innenszene und seinem Leben heute. Mit einer Mischung aus brutaler Ehrlichkeit und herzlicher Leichtigkeit erzählt er uns von seinen Erfahrungen in der Parallelwelt Obdachlosigkeit, von seiner Zeit in der Pizzeria Anarchia und von vielem mehr. Die Nimmerland-Tour bietet so einen Einblick in eine ganz andere Seite von Wien. Wer jetzt selbst einmal Teil der Nimmerland-Tour sein will, findet hier alle Details.

SAVE THE DATE: Der Rüdengasse ihr Fest am 15. Juni 2024

Den 15. Juni 2024 könnt ihr euch in euren Kalendern schon mal fett markieren. Denn an diesem Tag feiern wir mit euch allen zusammen bereits zum sechsten Mal der Rüdengasse ihr Fest im Kardinal-Nagl-Park.

Unter dem Motto „SOLIDARIÄT IN DER NACHBARSCHAFT, FREUNDSCHAFT IN DER WELT“ erwarten euch am 15. Juni:

  • Konzerte
  • Straßenkunst
  • Speis und Trank (vegetarisch/vegan)
  • Käfigfußballturnier
  • Schmink- und Bastelecke für die Kleinen
  • und vieles mehr!

Details und das genaue Programm werden in den kommenden Wochen und Monaten bekannt gegeben. Stay tuned!