Ballon d’Orsch 2022

Die Entscheidung über die diesjährigen Preisträger(*innen) ist gefallen:

  • Ballon d’Orsch 2022: Gianni Infantino
  • Ballon d’Orsch für sein Lebenswerk: Dietrich Mateschitz*

Seit 2014 verleiht eine internationale Jury den Fußballpreis Ballon d’Orsch. Diese wenig honorable Auszeichnung wird nicht aufgrund sportlicher Leistungen vergeben, sondern infolge menschenfeindlicher Handlungen und Aussagen im Fußballkontext, auf dem Spielfeld oder abseits davon. Den Preisträger*innen rollen wir keinen roten Teppich aus, vielmehr zeigen wir ihnen die selbstgezogene Arschkarte.

Ballon d’Orsch 2022: Gianni Infantino

Die FIFA steht wegen der höchst umstrittenen Vergabe der Fußball-WM an Katar wegen unzumutbarer Arbeitsbedingungen für Fremdarbeiter und Menschenrechtsverletzungen seit Jahren in der Kritik. In einem Brief von FIFA-Präsident Gianni Infantino an alle 32 an der WM teilnehmenden Nationen fordert er, sich auf den Fußball zu konzentrieren und Menschenrechtsfragen beiseitezulassen. Dabei hat Infantino Recht, wenn er sagt, dass „Fußball nicht in einem Vakuum existiert“. Zehntausende von Arbeiter*innen verloren beim Bau der Stadien und Infrastruktur ihr Leben, Hunderttausende wurden misshandelt, um dieses Turnier zu ermöglichen. Sie verdienen Gerechtigkeit und Entschädigung, keine leeren Worte. Die Einrichtung eines Fonds zur Entschädigung von Arbeitsmigrantinnen und die Gewährleistung, dass LGBTQIA+-Personen nicht diskriminiert oder belästigt werden, werden ignoriert und verweigert.

Infantino hatte übrigens im Jänner 2022 behauptet, eine Weltmeisterschaft im Zwei-Jahres-Zyklus könnte Geflüchtete davon abhalten, nach Europa zu kommen. Nicht erst seit dieser Aussage müsste klar sein, dass die Besserung, die mit dem Positionswechsel von Sepp Blatter zu Infantino vor sechs Jahren, gelobt wurde, ein Bluff war. Transparenz und einen Kurswechsel strebte man an. Etwas mehr zurück zu den Wurzeln des Sports, etwas weniger Hinterzimmer-Mauschelei. Sechs Jahre ist Infantino jetzt im Amt.

Schlimmer als heute war es um das Standing der Fifa nie bestellt. Diktatorische Strukturen, Korruption und eine unendlich erscheinende Kommerzialisierung des Fußballs machen den Weltverband zur Definition des Bösen in der Fußballwelt. Repräsentiert von Gesichtern wie jenem von Gianni Infantino. Dabei ist der 51-Jährige nur die Spitze des Eisbergs und bei Weitem nicht der einzige, der das fragwürdige und fallweise skandalöse Bild der FIFA befeuert. Aber er ist der Boss der globalen Fußballmafia und hat unseren Hass verdient.

Als Gianni Infantino den Job als Boss des Weltfußballverbands FIFA übernahm, passte er sich den Gepflogenheiten auf dem Zürichberg blitzartig an. Er bestellte gleich ein Fitnessgerät für 8832 Franken. Dazu Blumen für 860 Franken. Und eine neue Matratze für den gesunden und tiefen Mittagsschlaf. Für 11.440 Franken. Mittlerweile schläft Infantino auf einer Kamelhaar-Matratze mit Gold-Ornamenten. Auch ein schlechtes Gewissen kann ein sanftes Ruhekissen sein. Man muss nur weich genug liegen. Infantino sucht die Nähe zu den Scheichs und zu den sprudelnden Öl- und Geldquellen. Er flüchtet vor den kritisierenden und nörgelnden Europäer*innen und hat seinen Lebensmittelpunkt nach Katar verlegt. Und wird, nach dem Pakt mit dem Goldesel, auf seiner Kamelhaar-Matratze dem ruhigen Schlaf des Ahnungslosen frönen. Augen zu und durch.

Natürlich: Es war nicht die Schnapsidee Infantinos, eine Fußball-WM nach Katar zu vergeben. Diese Suppe haben ihm andere eingebrockt, Sepp Blatter etwa. Irritierend ist nur, wie genüsslich er sie auslöffelt.

Jetzt beginnt sie halt, diese beschissene FIFA-Winter-WM in Katar.

Wir sagen: Boycott Qatar 2022! Infantino in Häf’n!

Ballon d’Orsch 2022 – für sein Lebenswerk: Dietrich Mateschitz

Im Jahr 2005 übernahm Red Bull den Traditionsklub Austria Salzburg. Die Firma löschte kurzerhand die Vereinshistorie und tauschte die Klubfarben aus. Der Klub existiert seitdem nur dank der Gelder und Netzwerke seines Hauptsponsors.

Man muss kein Fußballromantiker sein, um eine Entwicklung wie die in Salzburg zu kritisieren. Es ging hier nicht um einen gewöhnlichen Sponsor, nicht mal um einen Mäzen mit dickem Geldbeutel. Es ging einzig und allein um eine Marke, die sich mit Kalkül einen bestehenden und darbenden Fußballverein suchte, um direkt in den Profifußball zu gelangen. Alles, was war, interessierte diese Firma einen Scheißdreck. So lautete die Losung an jenem 3. Juni 2005 ja auch: „Keine Kompromisse. Das ist ein neuer Klub. Es gibt keine Tradition, es gibt keine Geschichte, es gibt kein Archiv.“ So kann man vielleicht im Motorsport, Extreme-Bungee-Jumping oder bei Events wie Manny Mania argumentieren, aber im Fußball? Mit Verlaub, aber das ist dann nicht mehr unsere Welt.

Der Konzern, der sich zuvor auf Extremsportarten konzentriert hatte, baute in der Folge ein internationales Fußballnetzwerk auf. 2006 übernahm Red Bull die Metro Stars in New Jersey, 2007 wurde Red Bull Brasil gegründet, im Jahr darauf Red Bull Ghana. 2009 wurde der deutsche Fünftligist SSV Markranstädt in die Konzernfamilie eingegliedert. Da in Deutschland die Nennung von Firmen im Vereinsnamen nicht zulässig ist, hieß er fortan RB Leipzig. RB steht offiziell für Rasenballsport.

Der Erfolg stellte sich bald ein: In Österreich dominiert Salzburg fast nach Belieben, und die globale Transfermaschine rattert. Leistungsträger verlassen zwar im Jahresrhythmus den Klub, doch Verstärkungen aus aller Welt ersetzen sie fast immer ebenbürtig. Leipzig fixierte 2016 den Aufstieg in die Bundesliga und wurde in der ersten Saison Vizemeister. Die vielen Siege brachten aber eine neue Herausforderung mit sich. 2017/18 waren die Leipziger als Teilnehmer der Champions League gesetzt, die Salzburger spielten in der Qualifikation. Doch Paragraf fünf der Bewerbsbestimmungen der UEFA besagt: Eine juristische oder natürliche Person darf nicht entscheidenden Einfluss auf mehr als einen Europacupteilnehmer ausüben. Das sei hier jedoch der Fall, befand der Verband in einer ersten Stellungnahme. Also machte sich Red Bull an die Entflechtung der Salzburger Filiale. Der Kooperationsvertrag zwischen den Klubs wurde aufgelöst, die Fruchtsaftmarke Rauch wanderte als zusätzlicher Sponsor auf die Ärmel der Dressen, in den Gremien gab es Personalrochaden. Die UEFA war überzeugt – oder konnte Gegenteiliges nicht nachweisen: In zweiter Instanz erteilte sie beiden Mannschaften das Startrecht. Wie zuvor die österreichische und deutsche Bundesliga hat sich auch der europäische Fußball mit Red Bull arrangiert. Substanziell geändert hat sich am Näheverhältnis zwischen den Vereinen und dem Konzern aber nichts.

Abseits sämtlicher Traditions-Diskussionen, die sich um Klubs wie RB Leipzig und Red Bull Salzburg immer wieder entzünden, ist das eigentliche Problem, dass diese Vereine von einem wirtschaftlichen Kreislauf abgekoppelt sind, an den alle anderen fest gebunden sind. Es ist genau dieser Unterschied zwischen den Klubs, der den Wettbewerb untergräbt: Vereine, die nur das Geld zur Verfügung haben, das sie aus dem Wettbewerb generieren, stehen in Konkurrenz zu Klubs, die auf unerschöpfliche Finanzreserven zurückgreifen können. Sicher: Auch andere europäische Fußballvereine sind im Besitz von Investoren. Red Bull ist nicht das einzige Beispiel der Kommerzialisierung im „modernen Fußball“. Aber ein besonders schirches. Jetzt ist Dietrich Mateschitz tot. Bei uns ist er für immer im Oasch daham.

*Aufgrund der besonderen Umstände kann der Ballon d’Orsch für Dietrich Mateschitz‘ Lebenswerk von seinem Sohn Mark Mateschitz entgegengenommen werden.

Ballon D’Orsch 2019: And the winner is …?

Ballon D'Orsch 2019
Dies ist das Prachtstück. Welcher Name soll am Ende oben stehen?
Clemens Tönnies, Ivan Zazzaroni, Real Roccabernarda, Giovanni Datemasch, Legia Warszawa Ultras, oder Chemnitzer FC?

Was ist der Ballon D’Orsch?

Seit 2014 wählt eine internationale Jury, der auch die Menschen des FKR angehören, die im jeweiligen Fußballjahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon d’Orsch“ wird auch in diesem Jahr nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen vergeben, sondern ausschließlich auf Grundlage menschenfeindlicher Äußerungen und Aktionen auf und neben dem Spielfeld. Den betreffenden Arschlöchern rollen wir keinen roten Teppich aus, vielmehr zeigen wir ihnen die selbstgezogene Arschkarte.

Die bisherigen Preisträger*innen

Ballon D’Orsch 2014: Shaun Tuck
Ballon D’Orsch 2015: Carlo Tavecchio
Ballon D’Orsch 2016: Widzew Łódź Ultras
Ballon D’Orsch 2017: Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes
Ballon D’Orsch 2018: FC Basel, Wiener Polizei
Ballon D’Orsch 2019: ???

Ausführliche Infos inkl. Begründungen der Jury findet ihr HIER!
Welche Personen  oder Organisationen im Fußballkontext haben sich also im 19er-Jahr durch besonders g‘schissenes Verhalten hervorgetan und damit aktiv für den Ballon D’Orsch 2019 beworben? Wer tritt in die klebrigen Fußstapfen der Wiener Polizei und des FC Basel?

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Ballon d’Orsch 2018: Das sind die größten Arschgeigen des vergangenen Jahres

Seit 2014 wählt eine internationale Jury, der auch die Menschen des FKR angehören, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon d’Orsch“ wird auch in diesem Jahr nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen vergeben, sondern ausschließlich auf der Grundlage menschenfeindlicher Äußerungen und Aktionen auf und neben dem Spielfeld. Den betreffenden Arschlöchern rollen wir keinen roten Teppich aus, vielmehr zeigen wir ihnen die selbstgezogene Arschkarte.

Die diesjährigen Preisträger sind: Read more „Ballon d’Orsch 2018: Das sind die größten Arschgeigen des vergangenen Jahres“

Ballon d’Orsch 2017 – Das waren die größten Körperöffnungen des Jahres

Seit 2014 wählt eine internationale Jury, der auch der Vorstand des FKR angehört, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon D’Orsch“ wird nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen, sondern ausschließlich aufgrund arschigen Verhaltens auf und neben dem Platz vergeben. Grundlage sind asoziale öffentliche Äußerungen und Aktionen ungeachtet von Titeln oder Nationalität.

Wie jedes Jahr sind die Gewinner alle eingeladen, sich den Popokal beim FKR in der Rüdengasse abzuholen und scheißen zu gehen.

Für 2017 geht die redlich verdiente Auszeichnung an eine Institution, welche sich auf dem rechten Auge blind gezeigt und gleichzeitig antifaschistische Zivilcourage bestraft hat.

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Ballon d’Orsch 2016: Der FKR hat wieder gewählt!

Während in Zürich die „Weltfußballer“ auf dem, aus irgendeinem Grund, plötzlich grünen Teppich auflaufen, um am Ende des Abends einen irgendwie genannten Preis entgegenzunehmen, wird in der Wiener Rüdengasse alljährlich ein garantiert korruptionsfreier Kontrapunkt zur FIFA-Farce gesetzt. Seit 2014 wählt eine internationalen Jury, der auch der Vorstand des FKR angehört, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon D’Orsch“ wird nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen, sondern ausschließlich aufgrund arschigen Verhaltens auf und neben dem Platz vergeben. Grundlage sind ass-oziale öffentliche Äußerungen und Aktionen ungeachtet von Titeln oder Nationalität.

Die Gewinner sind alle eingeladen, sich den Poopokal beim FKR in der Rüdengasse abzuholen und scheißen zu gehen.

Gewonnen hat 2016 erstmals keine Einzelperson, sondern eine Gruppe. Eine Gruppe, die sich so scheiße aufgeführt hat, dass ein Jury-Mitglied noch während der laufenden Abstimmung meinte, die seien ja fast „außer Konkurrenz“.

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Ballon D’Orsch 2015: Die Qual der Wahl!

Während in Zürich die „Weltfußballer“ auf dem aus irgendeinem Grund plötzlich grünen Teppich auflaufen, um am Ende des Abends einen irgendwie genannten Preis entgegenzunehmen, wird in der Wiener Rüdengasse alljährlich ein garantiert korruptionsfreier Kontrapunkt zur FIFA-Farce gesetzt. Seit 2014 wählt eine internationalen Jury, der auch der Vorstand des FKR angehört, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon D’Orsch“ wird nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen, sondern ausschließlich aufgrund arschigen Verhaltens auf und neben dem Platz vergeben. Grundlage sind ass-oziale öffentliche Äußerungen und Aktionen ungeachtet von Titeln oder Nationalität.

Die Gewinner sind alle eingeladen, sich den Poopokal beim FKR in der Rüdengasse abzuholen und scheißen zu gehen.

And the winner is …

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Ballon D’Orsch 2014: Der FKR wählt die Beschissensten!

Während in Zürich die „Weltfußballer“ auf dem aus irgendeinem Grund plötzlich grünen Teppich auflaufen, um am Ende des Abends einen irgendwie genannten Preis entgegenzunehmen, wird in der Wiener Rüdengasse alljährlich ein garantiert korruptionsfreier Kontrapunkt zur FIFA-Farce gesetzt. Seit 2014 wählt eine internationalen Jury, der auch der Vorstand des FKR angehört, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon D’Orsch“ wird nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen, sondern ausschließlich aufgrund arschigen Verhaltens auf und neben dem Platz vergeben. Grundlage sind ass-oziale öffentliche Äußerungen und Aktionen ungeachtet von Titeln oder Nationalität.

Die Gewinner Shaun Tuck, Josip Šimunić und Daniele De Rossi sind alle eingeladen, sich den Poopokal beim FKR in der Rüdengasse abzuholen und scheißen zu gehen.

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