Ballon d’Orsch 2018: Das sind die größten Arschgeigen des vergangenen Jahres

Seit 2014 wählt eine internationale Jury, der auch die Menschen des FKR angehören, die im jeweiligen Jahr Beschissensten. Die wenig honorable Auszeichnung „Ballon d’Orsch“ wird auch in diesem Jahr nicht aufgrund besonderer spielerischer Leistungen vergeben, sondern ausschließlich auf der Grundlage menschenfeindlicher Äußerungen und Aktionen auf und neben dem Spielfeld. Den betreffenden Arschlöchern rollen wir keinen roten Teppich aus, vielmehr zeigen wir ihnen die selbstgezogene Arschkarte.

Die diesjährigen Preisträger sind:
1. Platz (ex aequo): der FC Basel und die Wiener Polizei
3. Platz: die Chelsea Headhunters

Wie jedes Jahr sind die Gewinner alle eingeladen, sich den Popokal beim FKR in der Rüdengasse abzuholen und scheißen zu gehen.
Sollten sie die Chance nicht wahrnehmen, werden wir eine offizielle Preisverleihung im Rahmen des dRiF19 am 1. Juni im Kardinal-Nagl-Park organisieren.

1. Platz: FC Basel

2018 wurde der FC Basel 125 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern – doch nicht für alle. Während die Männermannschaft, der Klub-Vorstand, das Management sowie geladene und zahlende Gala-Gäste an den Tischen der Eventhalle des Baseler Messegeländes Platz nahmen, durfte das Frauenteam schuften. Die Schweizer Vizemeisterinnen mussten das Service-Personal unterstützen und Tombola-Lose verkaufen. Anstelle eines 3-Gänge-Menüs bekamen die Spielerinnen schließlich Sandwiches serviert – in einem Nebenraum.

Mit seiner grotesken Geburtstagsgala leistete sich der Schweizer Fußballclub einen ordentlichen Griff ins Klo. Für die Jury des Ballon d‘Orsch zeigt dieses Ereignis eindrücklich, wie klar (nicht nur im Fußball) soziale Trennlinien zwischen Frauen und Männern gezogen werden. Statt gemeinsam zu feiern, werden geldbringende Gäste bevorzugt und Frauen in inferiore Rollen gedrängt. Diese offene Form von Diskriminierung hat sich zurecht den 1. Platz verdient.

1. Platz: die Wiener Polizei

Am 16.12.2018 fand das 328. Wiener Derby statt. Doch am Tag darauf war statt dem historischen Fußballergebnis vor allem die Wiener Polizei Gesprächsthema Nr. 1. Was war passiert?
Vor Beginn der Partie kesselte die Wiener Polizei 1.338 Menschen – darunter schwangere Frauen – auf einem schmalen Trampelpfad unweit der Südosttangente bei minus 2 Grad bis zu sechs Stunden ein. Willkürlich wurde die körperliche Unversehrtheit aller Fans aufs Spiel gesetzt.

Während die Polizei ihren harschen Einsatz mit „[Schneeball-]Bewurf des Fahrzeugverkehrs auf der Süd-Ost-Tangente“ begründete, weisen zahlreiche Schilderungen von Betroffenen darauf hin, dass die Aktion weit im Voraus geplant war und die Polizei eine Einkesselung unter realen Bedingungen „üben“ wollte. Statt die Vorkommnisse umfangreich aufzuklären, hält sich die Wiener Polizei bedeckt, und durch eine einschlägige Berichterstattung werden unbegründete Ängste geschürt. Diese Vorgehensweise passt nur allzu gut zum Innenministerium und zum „neuen Stil“ der österreichischen Bundesregierung.

Arschklar, dass die Urheber dieser Polizeirepression gleich als Mitfavoriten auf den Ballon d’Orsch galten und letztlich stimmgleich mit dem FC Basel auf Platz 1 landeten.
Denn nach wie vor gilt: 1 Kiwara ≠ 1 Hawara

3. Platz: die Chelsea Headhunters

Im Rahmen des Europa League Auftrittes des FC Chelsea in Budapest posierten die Chelsea Headhunters mit einem Banner, das u.a. den SS-Totenkopf zeigt. Weil das anscheinend nicht genug war, wurde das Ganze mit antisemitischen Gesängen garniert.
So viele G’schissenheit auf einen Haufen hätte sich ebenfalls den Ballon d’Orsch verdient. Die Wahl fiel uns alles andere als leicht. Letzten Endes landeten die Chelsea Headhunters knapp auf Platz 3.